Unsere Verpackung

Wir haben uns die Auswahl unserer Verpackung nicht leicht gemacht. Eine nachhaltige Verpackungslösung für Lebens- oder Futtermittel zu finden ist nämlich gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Verpackung muss vielen Anforderungen gleichzeitig gerecht werden und sollte dabei die Umwelt möglichst nicht belasten. Wir haben uns intensiv mit diesem heiklen Thema auseinandergesetzt und die möglichen Alternativen gegeneinander abgewogen. Warum wir uns letztendlich für unsere Verpackung aus biobasiertem und industriell kompostierbarem Kunststoff entschieden haben und was unser langfristiges Ziel in diesem Bereich ist, erfahrt ihr in diesem Artikel. Wir stellen euch die Alternativen vor und erklären euch auf dieser Basis unsere Entscheidung.

Lesezeit: ca. 7:30 Minuten

Die Anforderungen an eine Futtermittelverpackung

Im Grunde dienen Verpackungen einem einzigen und wesentlichen Zweck: dem Schutz des Inhaltes.

Verpackungen sollen verhindern, dass der Inhalt verschmutzt oder durch mechanische Einflüsse verändert wird. Ebenso schützen sie den Inhalt vor Umwelteinflüssen wie Licht, Sauerstoff oder Feuchtigkeit. Dadurch wird der Verderb durch Mikroorganismen, Aromaveränderungen und Vitaminverluste sowie Fremdgerüche eingedämmt. Ziel ist es, ein sicheres Lebensmittel zu haben, das möglichst lange haltbar ist. Darüber hinaus müssen Verpackungen in unserem Alltag aber auch noch weitere Funktionen erfüllen.

So müssen Verpackungen aus Sicht von Herstellern und Händlern
  • einen schadenfreien Transport ermöglichen

  • standfest sein

  • sich gut stapeln lassen

  • leicht sein, um Transportkosten gering zu halten

Verbraucher erwarten, dass eine Verpackung
  • einfach in der Handhabung und praktisch ist

  • umweltverträglich ist

  • das Lebens- oder Futtermittel schützt 

  • keine schädlichen Substanzen an das Lebensmittel abgibt.

Hinzu kommen Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Verpackungen. So sollten sie möglichst 
  • schadstoffarm zu entsorgen sein

  • recyclebar sein

  • aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen

  • biologisch abbaubar sein

Verpackungsalternativen für Lebens- und Futtermittel

1. Papierbeutel mit innerem Plastikfilm

In den letzten Jahren sind Lebensmittelverpackungen, die von außen wie recyceltes Papier aussehen, immer beliebter geworden. Sie sollen Umweltfreundlichkeit suggerieren, dienen unserer Meinung nach aber der Täuschung des Verbrauchers. Diese Papiertüten enthalten im Inneren eine Schutzschicht aus Aluminium oder Kunststoff. Sie verbrauchen dadurch nicht nur mehr Energie in der Produktion, sie erschweren den Recyclingprozess immens, bzw. können diese Verbundverpackungen gar nicht recycelt werden. 

Je nachdem wie diese Verpackungen entsorgt werden, bereiten sie den Recyclinganlagen verschiedene Probleme:

  • Entsorgung über den Restmüll:Die Beutel werden direkt verbrannt.

  • Entsorgung im Altpapier:Sie werden mühsam aussortiert, dem Restmüll zugeführt und verbrannt.

  • Entsorgung im gelben Sack/in der gelben Tonne:Die Sortieranlagen können sie nur schwer erkennen, daher müssen sie größtenteils per Hand aussortiert werden. Da sie nicht recyclingfähig sind, werden sie verbrannt.

Die industriellen Anlagen können diese Materialverbunde nur bedingt trennen, daher landen sie meist in der Verbrennung, sofern sie nicht im Vorfeld vom Verbraucher sauber voneinander getrennt wurden. Meist ist diese Trennung aber schlichtweg nicht möglich. Durch die Verbrennung dieser Stoffe entstehen zudem schädliche Gase.

2. Papierbeutel mit sehr feiner Beschichtung auf der Innenseite

Bitte nicht mit der vorherigen Verpackung verwechseln! Diese Beutel erkennt man gut daran, dass sie z.B. keinen Zipper haben. Meist ist auch ein Hinweis auf den Verpackungen, dass diese im Altpapier entsorgt werden können.

Diese Verpackung ist eine der Innovationen der letzten Jahre im Verpackungsbereich. Es handelt sich um einen Beutel aus FSC-zertifiziertem Papier mit einer sehr feinen Beschichtung auf der Innenseite. Die Beschichtung dient dem Schutz vor Umwelteinflüssen und sorgt zusätzlich dafür, dass im Produkt enthaltene Fette nicht auf die Verpackung übergehen. Diese Beschichtung besteht zwar noch immer aus Kunststoff, der Anteil liegt bei diesen Verpackungen aber in einem so geringen Bereich, dass der Beutel dennoch im Altpapier entsorgt werden kann. Es gibt derzeit keine nachhaltigere Verpackung am Markt, wenn man sich den gesamten Kreislauf anschaut. Diese Verpackungsart war unsere erste Wahl. 


Jeder, der uns von Anfang an begleitet, der wird wissen, dass wir ursprünglich mit genau diesem Beutel starten wollten. Leider gibt es für diese sehr neue und innovative Verpackung noch nicht viele Lieferanten und noch weniger, mit geringen Mindestbestellmengen. Die Mindestabnahme bei Verpackungen liegt meist bei 10.000 Stück oder mehr. Doch wir hatten tatsächlich einen Lieferanten gefunden, der uns eine kleinere Menge dieser Beutel bedruckt geliefert hätte. Wir hatten die Beutel im November 2020 bestellt. Mitte Januar 2021, als die Beutel schon längst geliefert werden sollten, wurde uns mitgeteilt, dass es mehrfach Probleme in der Produktion gab. Der Hersteller konnte nicht liefern und wir hatten plötzlich keine Verpackung mehr. Wir brauchten eine schnelle Lösung, die  zu unseren Werten und unseren Anforderungen passte.

3. Monokunststoff

Flexible Kunststoffverpackungen aus Monomaterialien sind derzeit ökologisch betrachtet eine der besten Alternativen am Markt. Das Besondere an diesen Verpackungen ist, dass sie nicht aus einem Verbund verschiedener Kunststoffe bestehen, sondern lediglich aus einem Material. Dadurch sind diese Folien zum Einen dünner, es wird also weniger Kunststoff benötigt, und zum Anderen können sie zu 100% recycelt werden. 


Mono-Kunststoffe und ihre Vorteile im Überblick:

  • Bezeichnungen: LDPE, HDPE, OPP, CPP.

  • Herstellung erfolgt ohne Chemie und ohne Weichmacher

  • Gesundheitlich unbedenklich

  • Es wird weniger Kunststoff für eine Verpackung benötigt

  • Aufgrund seiner Beschaffenheit sehr gut zum Recycling geeignet

Für die Herstellung wird aber dennoch Erdöl verwendet.Die Recyclingquote für dünne Plastiktüten ist sehr schlecht.Vieles von unserem Plastikmüll wird letztendlich ins Ausland verkauft, um dort in Verbrennungsanlagen zu gelangen. Das muss eigentlich nicht sein, denn Monofolien können bei der Kunststoffsortierung einwandfrei identifiziert, separiert und recycelt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings die korrekte Nutzung der Entsorgungssysteme, denn Recycling beginnt bei der Mülltrennung. Die Recyclingquote ist unter anderem so schlecht, weil leider immer noch viel Müll gemischt und falsch entsorgt wird. Die Anlagen können diesen Mischmüll nicht sauber trennen und so wird er letztendlich verbrannt.

4. Biokunststoff

Biokunststoff ist etwas umstritten, unserer Ansicht nach aber eine der besten Alternativen, wenn man den gesamten Kreislauf betrachtet. Doch warum sind diese Kunststoffe so umstritten? Zunächst müssen wir aber den Begriff selbst etwas Differenzieren. Biokunststoff wird unterschieden in biobasierte Kunststoffe  und biologisch abbaubare Kunststoffe. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden auch biologisch abbaubar sind. Es gibt aber auch Kunststoffe, die beide Eigenschaften vereinen. Solche biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffe sind z.B. PLA, PHA und TPS. Biologisch abbaubar bedeutet allerdings nicht, dass sie auf den heimischen Kompost oder in die Natur gehören!Dort würden sie ähnlichen Schaden anrichten, wie normale Kunststoffe. Es ist aber korrekt, dass biologisch abbaubare Kunststoffe sich nach einer gewissen Zeit zersetzen. Dies bedarf allerdings gewisse Voraussetzungen, die in dendeutschen Recyclinganlagenaus wirtschaftlichenGründen noch nicht gegeben sind. Damit diese Kunststoffe sich zersetzen benötigen sie eine Temperatur von mindestens 65° Celsius über eine Dauer von 12 Wochen. Industrielle Kompostieranlagenin Deutschland sind auf die Kompostierdauer von 6-8 Wochen ausgelegt. Eine Verlängerung der Kompostierdauer, würde die Rentabilität der Anlagen negativ beeinflussen. Die Industrie sieht noch keinen Bedarf etwas an dieser Situation zu ändern, da noch zu wenig kompostierbare Folien im Umlauf sind. 


In Deutschland werden diese Beutel derzeit am besten über die gelbe Tonne entsorgt. Sie werden in den Recyclinganlagen zwar aussortiert und verbrannt, aber dadurch zumindest registriert. Das erhöht die Chancen in Deutschland, diese Beutel irgendwann über die Biotonne entsorgen zu können. Bei unseren niederländischen Nachbarn haben sich kompostierbare Kunststoffverpackungen bereits etabliert und können über die Biotonne entsorgt werden. 

Unsere Argumente für einen Biokunststoffbeutel:
  • Auf Basis nachwachsender Rohstoffe.

  • Industriell kompostierbar - dadurch ein geschlossener Kreislauf 

  • Bei der Verbrennung wird Energie gewonnen und es entstehen keine schädlichen Gase

Wie eingangs bereits kurz erläutert ist dies nicht unsere erste Wahl. Dies hängt aber vor allem mit der noch nicht optimalen Verwertung in den deutschen Recyclinganlagen zusammen. Für uns ist der biobasierte und industriell kompostierbare Kunststoffbeutel aber eine sehr gute zweite Wahl. Daher haben wir uns letztendlich auch für diesen Entschieden. Unser Beutel besteht aus Kraftpapier mit einer dünnen Beschichtung aus  PLA. Die PLA-Beschichtung wird aus Maisstärke oder Zuckerrübe und CO2-neutral hergestellt. Der Beutel ist nach der Europäischen Norm EN 13432 zertifiziert und somit industriell kompostierbar. 

Unser Fazit

Die beste Verpackung ist die, die niemals produziert wurde. Da wir aber eine Verpackung brauchen, um die Sicherheit und Frische unseres Purridge zu gewährleisten, haben wir uns intensiv mit dem Thema befasst. Im Moment haben wir uns für eine Verpackung aus biobasiertem und biologisch abbaubarem Kunststoff entschieden. 

Wir verfolgen in allem was wir tun eine ganzheitliche Betrachtungsweise, daher setzen wir grundsätzlich auf den Ansatz: Reduce, Reuse, Recycle.

Reduce: Wo immer möglich verzichten wir auf Verpackungen. Das fängt schon bei der Produktart unseres Purridge an, denn ein Pulver kann mit viel weniger Verpackung transportiert und frisch gehalten werden als normales Nassfutter. Für den Versand verwenden wir Verpackungsgrößen, die auf das Produkt zugeschnitten sind. 

Reuse: Wir werden euch immer wieder Inspirationen geben, wie ihr unseren Verpackungen ein sinnvolles zweites Leben schenken könnt. Du hast auch eine tolle Upcycling Idee? Teile sie gern mit uns auf Instagram #elmely_upcycling oder schick uns deine Idee an miau @elmely.de. 

Recycle: Wir setzen auf Recycling im Altpapier für unsere Versandverpackung.


Unser langfristiges Ziel und Versprechen

Unser Traum ist es, eine Verpackung zu nutzen, die die Lebensmittelsicherheit gewährleistet, aus nachwachsenden Rohstoffen besteht ohne dabei Nahrungsmittel zu verbrauchen oder Bäume roden zu müssen und im heimischen Kompost entsorgt werden kann. Wir werden den Status Quo regelmäßig überprüfen und stets die nachhaltigste Alternative wählen.